Über den Autor
Mark T. Sullivan wurde 1958 in Medford bei Boston geboren. Er ist ein US-amerikanischer Schriftsteller.
Sullivan schloss 1980 das College mit einem BA in Englisch ab. Anschließend arbeitete er zwei Jahre für das Friedencorps in Agadez, Niger. Während dieser Zeit reiste er auch mit den dortigen Nomaden durch die Sahara. 1982 kehrte er in die USA zurück, um ein Journalismus-Studium an der Northwestern University aufzunehmen.
1990 zog Sullivan nach Utah und Wyoming und heiratete dort seine Frau. 1994 erscheint nach langer Vorarbeit sein Debütroman »The Fall Line«.
Seit 1995 lebt er mit seiner Frau und den beiden Söhnen im Bundesstaat Montana im Nordwesten der Vereinigten Staaten.
(Stand: 2023)
Das letzte grüne Tal
Ausgabe: Taschenbuch (05/21; 619 S.)
5 / 5 ⭐️
Zu der Zeit von Zarin Katharina der Großen sind viele deutsche Familien nach Russland ausgewandert. Die Böden dort waren weitaus fruchtbarer als in Deutschland und die deutschen Bauern hatten das erforderliche Knowhow, um sehr viel ertragreichere Ernten einzufahren als die einheimischen Bauern, was dem russischen Volk zugutekommen sollte.
Eine dieser Familien, um die es in dieser Geschichte geht, ist die Familie Martel (das Ehepaar Emil und Adeline sowie deren Söhne).
Während des 2. Weltkriegs marschiert die deutsche Wehrmacht unaufhaltsam auf Moskau zu. Die sogenannten Volksdeutschen – wie auch die Martels – haben Angst, von der roten Armee getötet zu werden, da Hitler alles vernichtet, was ihm sich in den Weg stellt, ob Polen, Ungarn oder Rumänen. Allmählich nähern sie sich der Ukraine, die bisherige Heimat der Martels.
Da die Deutschen Angst haben zwischen die Fronten zu geraten, packen Sie das nötigste zusammen und machen sich auf einen langen, beschwerlichen Weg Richtung Westen.
Der Weg führt sie zunächst mit einem Pferdefuhrwerk und dann zu Fuß durch die Ukraine, Rumänien, Ungarn bis zu einer Kleinstadt in Polen. Dort wird ihnen von der SS ein halb verfallenes und verlassenes Haus zum Leben zugewiesen. Dieses Haus und die Kleider gehörten ehemals Juden.
Das erweist sich nach einiger Zeit ebenfalls als zu unsicher, da die Sowjets immer näher rücken. Sie wollen sich daher weiter auf den Weg nach Westen machen. Als sie alles gepackt haben und loswollen, wird Emil von zwei polnischen Milizionären aufgefordert mitzukommen. Die Wege von Emil und seiner Familie trennen sich. Emil kommt zurück und landet in einem Strafgefangenlager in der Ukraine und Adeline macht sich mit Ihren Söhnen weiter auf den Weg Richtung Westen.
Werden Sie sich jemals wiedersehen, wird Emil lebend das Strafgefangenenlager wieder verlassen können und werden Adeline und ihre beiden Söhne jemals die deutsche Hauptstadt Berlin erreichen? Kann ihr Traum vom letzten grünen Tal noch wahr werden?
Fazit:
Mark Sullivan erzählt in diesem Roman eine Geschichte mit authentischem Hintergrund.
Er hat die einzelnen Stationen bereist und mit Zeitzeugen, wie z. B. den beiden Söhnen Bill und Walter Martel gesprochen, bevor er diesen Roman schrieb.
Der Autor versteht es, die Personen so zu beschreiben, dass man sich ein reales Bild von Ihnen machen kann.
Dieses Buch hat mich von Anfang bis Ende fasziniert und sehr berührt. Ein Geschichtsdrama mit einer großen Spannweite, für die ich voll gerechtfertigte 5 Sterne vergebe.