Montag, 9. Oktober 2023

Morton, Chris - Deep Sleep (1)

Über den Autor

Chris Morton ist ein Pseudonym, unter dessen Namen er bisher als Übersetzer in Erscheinung getreten ist (z.B. die Young Sherlock Holmes-Reihe von Andrew Lane).
Sein richtiger Name ist Christian Dreller und er wurde 1963 geboren. Seit seinen Jugendtagen ist er begeisterter Thriller-Leser. Mit DEEP SLEEP hat er jetzt sein Thriller-Debüt im Ravensburger Verlag veröffentlicht.
(Stand: 2023)

 

DEEP SLEEP – Codename: White Knight

Ausgabe: Paperback mit Klappentext (10/23; 416 S.)

 


 
3 / 5 ⭐️

Hänschen klein ging allein ...

Geheimagenten der CIA wollen mit der Operation DEEP SLEEP das nach ihrer Meinung verkommene amerikanische System in Chaos und Anarchie stürzen. Dazu planen sie Attentate auf Politiker, Spitzenmanager und sonstige Wirtschaftsgrößen der Vereinigten Staaten von Amerika.

Dafür trennen Mitglieder des geheimen Regierungsprogramms DEEP SLEEP elternlose Kinder und Jugendliche von ihren Pflege- bzw. Adoptiveltern und setzen sie unter psychoaktive Drogen. Sie werden ausgebildet, um Terroranschläge zu verüben. Diese Ausbildung ist mit einem Navy SEAL (Anm.: die härteste Spezialeinheit der U.S. Navy) vergleichbar. Anschließend erhalten Sie einen Codenamen und kehren als Schläfer wieder zu ihren Pflegeeltern zurück.

Sie leben weiter wie bisher bei ihren Pflegeeltern und warten auf ihren Einsatz. Was machen die Pflegeeltern in der Zwischenzeit - suchen sie nicht nach ihren »Schützlingen« oder schalten sie nicht die Polizei ein? Und was denken sie, als die Kinder plötzlich wieder auftauchen? Das alles bleibt unbeantwortet.

Einer von ihnen ist Ian Brown, der Protagonist dieses Plots. Der 17-jährige Star seines Footballteams lebt bei seinen Adoptiveltern Linda und Gerald. Nach einem herausragenden Sieg seines Teams bekommt er in der Umkleidekabine einen Anruf auf sein Handy. Nach der Annahme ertönt die Melodie des Kinderliedes »Hänschen klein, ging allein …«. Das ist der Weckruf für die Schläfer und Ian tippt seinen Codenamen WIGHT KNIGHT ein. Ab sofort ist er nicht mehr Ian Brown.

Was er zu diesem Zeitpunkt nicht weiß ist die Tatsache, dass der Code gehackt wurde, um ihn umzudrehen, damit geplante Anschläge verhindert werden.

Aber schon sein erster Einsatz verläuft nicht planmäßig. Ein Attentat auf die Luxus-Yacht von Yorik Van Sand, Vorstand des Technologieunternehmens New Dimension kann er nicht verhindern und eine Explosion schaltet ihn aus.

Danach erfolgt ein Cut und ein Wechsel zu einem Jahrmarkt. Ein gewisser John hilft Big Fly (mit richtigem Namen James McMasterson, ehemals bei den US-Marines und Drogenfahnder von New York) bei der Unterhaltung seines Kettenkarussells. John wurde von Big Fly aufgenommen und so genannt, weil der sich nicht an seine Vergangenheit erinnern kann, die mehr als drei Monate zurückliegt. Alles ist wie ausgelöscht. Man wird jedoch auch schon hier die Vermutung nicht los, um wen es sich in Wahrheit handeln könnte.

Die Handlung nimmt wieder Fahrt auf, viele actiongeladene Momente folgen. Allerdings habe ich im weiteren Verlauf Twists vermisst, die Handlungsabläufe waren mir zu vorhersehbar. Und noch eine Sache, die mir nicht gefallen hat: Man hat zuweilen den Eindruck, dass die Figur des John Superman gleicht. Bei jeder Aktion gegen ihn oder seine neuen Freunde hat er sofort eine Lösung parat und er ist immer derjenige, dem man fast nichts anhaben kann.

Plötzlich ist ein Flashback bei John da. Kann er sich erinnern? Wie es weitergeht, erfährt man in den Folgebänden 2 und 3, die im April bzw. Oktober 2024 erscheinen sollen.

 

Fazit:

Das Buch lässt sich flüssig lesen. Ein Spannungsbogen ist vorhanden und der Plot hat mich unterhalten, aber nicht überzeugt.
Die Kapitel springen immer zwischen den »Guten« und »Bösen« hin und her. Dazu tragen die unterschiedlichen Stilelemente von Normal- und Kursivschrift bei. Manchmal hatte ich allerdings den Eindruck, dass dies der Autor nicht konsequent umgesetzt hat.
Die Figurenzeichnungen und die einzelnen Charaktere sind solide beschrieben, aber eben nicht herausragend.
Ich kann mich jetzt noch nicht festlegen, ob ich die Bände 2 und 3 aus dieser Reihe nach deren Erscheinen lesen werde. Von mir gibt es drei Sterne.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Mir war nicht klar, dass dieses Buch den Auftakt zu einer Reihe bildet. Ist es denn in sich abgeschlossen oder bleibt das Ende offen? VG

Volker Kaiser hat gesagt…

Hallo Tobias, in gewisser Weise bleibt das Ende offen. John reist in ein anderes Land, wird aber weiter verfolgt. VG

Anonym hat gesagt…

Solche offenen Enden finde ich ja immer dann ärgerlich, wenn man vorher nicht wusste, dass es sich um eine Reihe handelt.

Volker Kaiser hat gesagt…

Mir war es schon bewusst, dass es einen zweiten und einen dritten Teil geben wird, da die Titel und deren Erscheinungsdatum schon terminiert sind. Trotzdem ist es nicht so, dass ich unbedingt weiterlesen muss. Ich habe mich noch nicht entschieden.

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