Über den Autor
Harlan Coben wurde 1962 in New Jersey geboren. Nachdem er zunächst Politikwissenschaft studiert hatte, arbeitete er später in der Tourismusbranche, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine Thriller wurden bisher in 45 Sprachen übersetzt, erobern regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten und wurden zu großen Teilen verfilmt. Harlan Coben, der als erster Autor mit den drei bedeutendsten amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet wurde – dem Edgar Award, dem Shamus Award und dem Anthony Award -, gilt als einer der wichtigsten und erfolgreichsten Thrillerautoren seiner Generation. Er lebt mit seiner Familie in New Jersey.
Klappentext © Wilhelm Goldmann Verlag, München
Nichts ruht für immer
Kategorie: Thriller
Erstausgabe: September 2024 (416 Seiten)
Themen u.a.: Basketball, Serienmörder, Privatermittler, FBI
Meine Bewertung: ⭐️⭐️⭐️
Ein fast perfekter Plan
Es hat einige Jahre gedauert, bis Harlan Coben seine Myron Bolitar-Reihe nun mit dem 12. Band fortgesetzt hat. In der Vergangenheit hat er mehrere Stand Alones veröffentlicht.
Ein Doppelmord in New York an dem 52-jährigen Model Cecilia Callister und deren 30-jährigem Sohn Clay beschäftigt das FBI. Man findet DNA von dem ehemaligen Basketballstar Greg Downing am Tatort. Die Krux an dem Fall: Downing ist seit drei Jahren tot. Doch ist er wirklich tot oder einfach nur untergetaucht? Und wenn Letzteres zutrifft, stellen sich die Fragen, warum er untergetaucht ist und wie Downings DNA an den Tatort gelangt ist?
Zwei FBI-Beamte befragen Myron Bolitar, ob er Angaben zu Greg Downing machen kann. Für sie scheint es festzustehen, dass Greg noch lebt und neben den Morden an Cecilia Callister und deren Sohn noch weitere Opfer auf sein Konto gehen. Für das FBI scheint es außer Frage zu stehen, dass bei allen Opfern eine Verbindung zu Greg besteht.
Myron und sein Partner Win sind als Privatermittler tätig und Greg war ein Klient. Myron und Greg kennen sich von früher. Sie waren einst Basketball-Rivalen; erst in der Highschool, später auf der Uni und schließlich in der NBA.
Myrons Karriere war nach einem schweren Sportunfall mit 21 Jahren beendet, bevor sie angefangen hat. Danach gründete er eine Sportagentur und ist aktuell als Privatermittler tätig. Greg wurde ein gefeierter Basketball-Spieler und nach seiner Karriere ein ebenso erfolgreicher Trainer.
Myron hat einen Sohn zusammen mit Emily Downing aus einer kurzen Affäre. Emily ist mit Greg verheiratet und dieser denkt, dass Jeremy sein leiblicher Sohn ist. Eine weitere Verwicklung in den schwer durchschaubaren Verbindungen.
Es gibt Zeitsprünge innerhalb eines Kapitels, die ein konstruktives Mitdenken und einen gewissen Spürsinn des Lesers erfordern. Vieles ist in den Kapiteln in Dialogform eingebettet, manche Textpassagen erscheinen wie Stichpunkte. Basketball ist immer wieder ein Thema. Knackige Sprüche und knallharte Dialoge bereichern den Schreibstil.
Wir erfahren aus unterschiedlichen Erzählperspektiven mehr über die Handlung, was gewöhnungsbedürftig ist. Der Täter erzählt dabei in einzelnen Kapiteln aus seiner Sicht.
Bis zum Schluss ist Myron davon überzeugt, dass Greg nicht der gesuchte Serienmörder sein kann, falls er doch noch lebt. Er geht davon aus, dass der Mörder seine Spuren verwischt hat und Hinweise auf jemand anderen gestreut hat. Zudem bleibt die Frage zu klären, was den Täter zu den Morden veranlasst hat? Handelt es sich dabei eventuell um einen Psychopathen, der beim Morden einen besonderen Kick verspürt? Ein interessanter Ansatz.
Die Auflösung war jedenfalls so nicht zu erwarten. Der Autor hat gut daran getan, am Ende dem Leser eine erläuternde Zusammenfassung des Handlungsablaufs an die Hand zu geben, damit man alles stimmig zuordnen kann. Die hierzu passenden Worte hat Harlan Coben einem Ich-Erzähler in den Mund gelegt. Wenn man genau liest, so fällt einem auf, um wen es sich dabei handelt – eine Person, die innerhalb der Geschichte steht (also kein auktorialer Erzähler).
Fazit
Es ist schon eine Zeitlang her, dass ich einen Stand Alone von Harlan Coben gelesen habe. Das war ein guter Thriller und so habe ich mich auf sein neuestes Werk gefreut, wenn ich auch bisher nichts aus der Myron Bolitar-Reihe gelesen habe und somit ohne Vorkenntnisse war. Aber die Vorfreude ist schnell einer gewissen Ernüchterung gewichen.
Der Thriller ist kompliziert geschrieben und manchmal auch langatmig. Die Vielzahl der Personen, sowie das Auftauchen immer neuer Beteiligter erschweren es, den Überblick zu behalten. Oft ist es kaum nachvollziehbar, ob und wenn ja, welchen Bezug die Figuren zueinander haben.
Das Lesen erfordert eine erhöhte Aufmerksamkeit. Es ist kein Buch, das man einfach so weg lesen kann. Auch wenn es der eine oder die andere anders beurteilt, mich konnte dieser Thriller leider nicht überzeugen. Drei Sterne ist das Maximum von mir.
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