Dienstag, 16. September 2025

Lawhon, Ariel – Der gefrorene Fluss

Über die Autorin

Ariel Lawhon ist eine von der Kritik gefeierte New York Times-Bestsellerautorin. Ihre Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und vorgestellt von Library Reads, One Book One County, Indie Next, Costco, Amazon Spotlight und Book of the Month Club.
Sie lebt in den sanften Hügeln außerhalb von Nashville, Tennessee, mit ihrem Ehemann und vier Söhnen. Ariel teilt ihre Zeit zwischen Supermärkten und Baseballfeld auf.
(Schutzumschlag © Adrian & Wimmelbuchverlag GmbH Berlin, 2024)


Der gefrorene Fluss


Kategorie: Historischer Roman – USA (Maine, Oxford)
Erstausgabe: Gebunden (11/24; 560 S.)
Schlagworte: Eingeschränkte Frauenrechte, Tagebuch, Vergewaltigung, Patriarchat
Meine Bewertung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️/5


Fiktion und Realität

In diesem historischen Roman von Ariel Lawhon werden sowohl fiktive als auch reale Begebenheiten fein miteinander verwoben. Sie gewährt dem Leser bzw. der Leserin einen eindrucksvollen Einblick in eine Zeit von vor über 200 Jahren. Es ist unverkennbar, dass die Autorin viel Recherchearbeit in dieses Buch gesteckt hat.


Ein Leben für die Familie und den Beruf

Wir erfahren über das Leben von einer Hebamme und Heilerin, die Ende des 18. Jahrhunderts im US-Bundesstaat Maine gelebt hat. Martha Ballard erzählt sie aus ihrer Perspektive. Sie ist vierundfünfzig Jahre alt und seit fünfunddreißig Jahren mit Ephraim verheiratet. Sie hat in dieser Zeit neun Kinder geboren, wovon sechs überlebt haben. Drei ihrer Kinder starben an Diphterie. Eine Krankheit, die auch der »Würgeengel der Kinder« genannt wurde. Liebe, Zusammenhalt, Verständnis füreinander aber auch für andere Personen kommen immer wieder zum Ausdruck.

In verschiedenen Rückblenden über mehrere Jahrzehnte verteilt, erfahren wir mehr über das Leben der Ballards. Fünf ihrer sechs Kinder leben noch zu Hause. Lucy, die älteste Tochter ist ausgezogen. Sie ist verheiratet und hat schon sieben Kinder. Ihr Sohn Cyrus kann nicht sprechen und verständigt sich mit Zeichensprache oder macht Notizen auf einem Zettel. Martha hängt in ihren Gedanken immer wieder dem eigenen Ende nach.


Ein eiskalter Winter

Die Geschichte wird verteilt über sechs harte Wintermonate von November bis April, beginnend im Jahr 1789 erzählt. Ein eiskalter November führt dazu, dass der Kennebec River schnell zufriert. Man entdeckt die Leiche eines Mannes im Fluss. Nach der Bergung wird Martha Ballard gerufen, um die Todesursache festzustellen. Für sie ist schnell klar, dass es sich um Mord handelt. Eindeutige Strangulationsmerkmale am Hals deuten auf Erhängen hin. Doch der neue Arzt in der Kleinstadt Hallowell, Dr. Benjamin Page, geht von einem Unfalltod aus. Es wird weder ein Seil noch ein Strick gefunden, der Marthas These bestätigen würde. So leicht gibt sie aber nicht auf und will beweisen, dass sie Recht hat.

Eine junge Frau wurde vergewaltigt und aus Scham möchte sie zunächst nicht darüber sprechen. Mit ihrer einfühlsamen Art gelingt es Martha jedoch, dass die Frau sich ihr gegenüber öffnet. Sie erfährt, dass es sich bei dem Vergewaltiger um den Mann handelt, der jetzt tot aus dem Fluss geborgen wurde.


Lesen und Schreiben – ein Privileg

Von ihrem Mann hat sie Lesen und Schreiben gelernt. Die Rechte der Frauen sind sehr stark eingeschränkt, aber ihre Arbeit ermöglicht Martha eine besondere Stellung in der Gesellschaft. Feder, Tinte und ein Tagebuch, in dem sie ihre Arbeiten als Hebamme und Heilerin niederschreibt, sind ihre ständigen Begleiter. Manchmal teilt sie dem Leser/der Leserin mit, was sie im Tagebuch niedergeschrieben hat (Passagen im Buch kursiv geschrieben).


Bildgewaltige Figurenzeichnung

Die Figur der Martha Ballard wird bildgewaltig beschrieben. Sie ist eine Frau am Rande der gehobenen Gesellschaft, die sich weigert, aufgrund ihres Standes die ihr zugedachte traditionelle Rolle zu akzeptieren. Ihre Arbeit als Hebamme und Heilerin hilft ihr dabei, diese Barrieren zu durchbrechen. Sie führt einen ständigen Kampf für Gerechtigkeit und die Gleichberechtigung von Frauen. Aber auch unter den weiteren Personen kann man sich etwas vorstellen. Das beinhaltet auch die nicht so prominenten Figuren in diesem Buch.

Das Buch besticht durch ein überzeugendes Setting. Die Kapitel sind nicht übermäßig lang und werden immer mit dem Ort der Handlung überschrieben. Manchmal wird einem Kapitel ein Shakespeare-Zitat vorangestellt, um auf die folgenden Ereignisse hinzuweisen.


Fazit

Hier wird eine bewegende Geschichte erzählt, die ohne Klischees eine große emotionale Wirkung erzielt. Der Schreibstil ist flüssig und intensiv. Ariel Lawhon ließ sich von realen Ereignissen inspirieren, anstatt auf ihnen basierend zu schreiben, wie sie es ausdrückt. 
Die Handlung ist teils kriminalistisch, aber auch gesellschaftskritisch. Dabei steht ein mögliches Verbrechen und dessen Aufklärung nicht unbedingt im Mittelpunkt. Das Buch kommt ohne große Action und reißerische Aufmachung aus. Trotzdem gelingt es Lawhon von Beginn an, Spannung aufzubauen, die bis zum Ende anhält.
Man könnte den Inhalt des Buches als eine 
»biografische Fiktion« bezeichnen. Auch wenn das Nachwort über mehrere Seiten geht, sollte man es lesen. Es beinhaltet sehr viel Wissenswertes in Bezug auf diese Geschichte. Liebhaber von historischen Romanen werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Das Buch ist sehr zu empfehlen.

Mittwoch, 3. September 2025

Matt, Irene – Laurentius' Wunder

Über die Autorin

Irene Matt wurde 1964 in Bad Säckingen geboren und wuchs auf einem Bauernhof im idyllischen Hotzenwald auf. Nach einer Karriere als Versicherungskauffrau fand sie ihre Berufung als Autorin psychologisch inspirierter Kriminal- und Märchenromane. Ihr Talent liegt in der Familie: Bereits ihr Urgroßvater Peter Matt dokumentierte 1928 die Geschichte der Salpeterer, die mit blutigen Aufständen für ihre Freiheit gegen das Kloster St. Blasien kämpften. Irene Matt lebt mit ihrem Mann und zwei Katzen bei Freiburg. In ihrer Freizeit engagiert sie sich als Krisenseelsorgerin und Mediatorin. Ihre Intension ist: »Meine Geschichten sollen fesseln und lange in den Köpfen der Leserinnen und Leser nachklingen«.        
(Innenseite © Novum Publishing GmbH, A-7311 Neckenmarkt, 2025)


Laurentius‘ Wunder


Kategorie: Roman – Assisi, Rom, Vatikan
Erstausgabe: Taschenbuch (05/25; 230 S.)
Schlagworte: Franziskanerorden, Auferstehung, Wunder, Mystik
Meine Bewertung: ⭐️⭐️⭐️/5


Eine Zeitreise in einem tief verwurzelten Glauben

Von einer Zeitreise über mehrere Stationen im Leben des Giuliano Ferrari erzählt diese Geschichte. Guiliano hat eine schwierige Kindheit. Schon damals findet der junge Messdiener Halt im Glauben. An seinem zwölften Geburtstag ist seine Mutter plötzlich verschwunden, als er von der Messe nach Hause kommt. Der Vater verweigert ihm eine Auskunft darüber, warum sie nicht mehr da ist.

Guilianos Vater heiratet wieder, da ist er sechzehn. Auf das Drängen seiner Stiefmutter hin muss er die Schule verlassen und eine Lehre als Koch antreten. In Guiliano breitet sich früh ein tiefes Gefühl des Verlassenseins aus. Ein Gefühl, das ihn angreifbar und zum Opfer macht. In der Schule wird er gemobbt, während der Kochlehre befriedigt sein Ausbilder Pietro seine Triebe an ihm.


Eine heilige Erscheinung

Mit dem Eintritt ins Kloster von Assisi scheint er endlich dort angekommen zu sein, wo er seinem Glauben gerecht werden kann. Er fühlt sich wohl und geborgen, obwohl Bruder Angelo seinen Sadismus an Laurentius – wie sich Guiliano jetzt nennt – auslebt. Alles ändert sich nach einer Erscheinung in der Basilika San Francesco. Die Sargplatte des heiligen Franziskus öffnet sich. Laurentius erzählt jedem, dass der Heilige auferstanden sei. 

Hier werden Grenzen aufgezeigt: Was passiert, wenn jemand fest davon überzeugt ist, etwas mit eigenen Augen gesehen zu haben. Sein tief verwurzelter Glaube daran beflügelt ihn. Aber kein anderer nimmt seine Erzählungen ernst. Stattdessen wird er zweimal in die Psychiatrie eingewiesen.


Mystik oder Wunder

Bruder Raphael, der Obere des Konvents im Kloster, ist Laurentius immer wohlgesonnen. Um ihn von den Gedanken seiner angeblichen Erscheinung in der Basilika abzubringen, entsendet er ihn in den Vatikan. Dort gibt es eine Kongregation zur Selig- und Heiligsprechung, wo er seinen Dienst verrichten soll.

Im Auftrag des Vatikans reisen er und noch ein Bruder in verschiedene Länder, um außergewöhnlichen Begebenheiten auf den Grund zu gehen. Irdische Ereignisse werden so dargestellt, als ob übernatürliche Kräfte im Spiel wären. Laurentius versteht sie allerdings als Interventionen durch den Heiligen Franziskus. Für ihn sind Glaube und Wunder eng miteinander verbunden.

Im engeren Sinn versteht man unter einem Wunder – wie es hier mehrfach beschrieben wird – ein Ereignis in Raum und Zeit, dass menschlicher Vernunft und Erfahrung sowie den Gesetzmäßigkeiten von Natur und Geschichte scheinbar oder wirklich widersprechen.


Die ungewollte Rückkehr ins Kloster

Der Ausbruch der Corona-Pandemie besiegelt das Ende weiterer Reisen. Laurentius muss zurück ins Kloster. Und wieder bestärkt ihn sein Glaube darin, dass etwas Mystisches geschehen ist und die heilige Corona dafür verantwortlich ist. Diese frühchristliche Märtyrerin gilt laut ökumenischem Heiligenlexikon als Schutzpatronin gegen Seuchen. Vieles an ihrer Existenz bleibt ebenso wie beim Erreger der tückischen Epidemie im Dunkeln. 


Laurentius bleibt in seinem Glauben unbeirrbar

Die Geschichte eskaliert, als Laurentius ein Video mit seiner Erzählung von der Auferstehung des heiligen Franziskus ins Netz stellt. Wenig später geht das Video viral und die Folge sind Spott und Hass, die sich im Netz verbreiten. Dies bleibt dem Kloster nicht verborgen und dringt vor bis zum Vatikan.

Ein Plot-Point zum Ende hin lenkt die Geschichte in eine völlig andere Richtung. Es bleibt letztlich die Frage offen, ob Laurentius sich damit zufriedengeben kann.


Fazit

Die Erzählung startet gut mit kurzen Kapiteln und Wechseln. Dieses übersichtliche Setting behält die Autorin leider nicht bei. Es folgen langgezogene Erzählungen am Stück, in denen die weiteren Geschehnisse zur Abhandlung kommen. Es ist zuweilen langatmig. Kaum Cliffhanger und Twists, fehlender Spannungsaufbau. Lediglich zum Ende hin zieht der Plot etwas an.
Es werden sich diejenigen mit dem hier Geschriebenen identifizieren können, die mit dem Begriff »Übersinnliche Wahrnehmungen« etwas assoziieren können. Ich konnte zu diesem Thema keinen Bezug und daher leider nicht die richtige Einstellung finden.

Dienstag, 26. August 2025

Tsokos, Michael – Mit kalter Hand (S. Yao, 3)

Über den Autor

Michael Tsokos, 1967 in Kiel geboren, ist Professor für Rechtsmedizin und international anerkannter Experte auf dem Gebiet der Forensik. Seit 2007 leitet er das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin in Berlin. Seine bisher 28 Bücher sind allesamt Bestseller und wurden bereits mit hochkarätiger Besetzung verfilmt. Mit knapp 700 000 Followern auf Instagram und seinen bundesweiten Live-Events zu rechtsmedizinischen Themen fesselt er seit Jahren seine Fans, Leser und Zuschauer.
(Klappentext © Verlagsgruppe Droemer Knaur München, 2025)


Mit kalter Hand


Kategorie: Rechtsmedizinthriller – Brandenburg, Spandau, Pankow
Ausgabe: Paperback (09/25; 352 S.)
Schlagworte: True-Crime, Dating Portal, Pferderipper, Leichenzerteilung
Meine Bewertung: ⭐️⭐️⭐️⭐️/5

 

Der dritte Fall für Dr. Sabine Yao

Auch dieser 3. Band der Sabine Yao-Reihe befasst sich wieder mit einer fiktionalen Erzählung von echten Kriminalfällen, die sich so oder so ähnlich ereignet haben. Dieses Mal sind die Kenntnisse und Expertisen der stellvertretenden Leiterin der Berliner BKA-Einheit »Extremdelikte« doppelt gefragt.

Der Pferderipper von Lübars

Im ersten Fall sucht das LKA Berlin fieberhaft den Pferderipper von Lübars (Ortsteil des Bezirks Berlin-Reinickendorf). Er hat vier Pferde zum Teil so schwer verletzt und verstümmelt, dass man sie einschläfern muss.            
Die Art und Weise der Tötung der Tiere macht es wahrscheinlich, dass der Täter irgendwann seine Projektionsfläche von Tieren auf Menschen überträgt. Das ist in der wissenschaftlichen Literatur belegt. Hier sei aus der Praxis an den deutschen Serienmörder Frank Gust erinnert. Hunderten von Tieren hat er sexuelle Gewalt angetan und sie getötet, bevor der sogenannte Rhein-Ruhr-Ripper zwischen 1994 und 1998 insgesamt vier Frauen ermordet und verstümmelt hat.


Leichenteile im Spandauer Forst

Im zweiten Fall entdeckt der Hund einer Spaziergängerin beim morgendlichen Auslauf im Spandauer Forst einen abgetrennten Fuß in einer Plastiktüte. Sowohl die Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao als auch die Leiterin der vierten Berliner Mordkommission Monica Monti sind überzeugt, dass bei genauerem Suchen noch weitere Funde zu erwarten sind.

Eine Hundertschaft der Polizei durchkämmt daraufhin das Gebiet weiträumig, wobei mehr und mehr Leichenteile eines getöteten Menschen gefunden werden. Die meisten Teile sind schon stark skelettiert bis auf den Torso, der tief vergraben war. Nachdem die Meldung über den grausigen Fund auf mehreren Berliner Online-Portalen erschienen ist und der Täter sie liest, ist er verwundert darüber, dass man die Leichenteile so schnell und überhaupt gefunden hat.


Die SOKO Ross ermittelt im 1. Fall

Obwohl der erste Fall nicht zum Fachgebiet von Yao gehört, bittet Kriminalhauptkommissar Milan Hasanovic, Leiter der operativen Fallanalyse (OFA) beim Berliner LKA sie, bei einer eigens dafür eingerichteten SOKO ihre Expertisen zur Rechtsmedizin mit einfließen zu lassen.


Die Schlinge zieht sich langsam zu

Unbeachtet von seiner Außenwelt lebt in einer Ein-Raum-Wohnung in Berlin-Pankow ein Mann, der seine abartigen Fantasien in Dating-Portalen und im Darknet auslebt, bis ihm dies keine Befriedigung mehr bringt. Er möchte von der virtuellen in die reale Welt übergehen.

In den Erzählungen in Form eines whodunit erfahren wir immer mehr über diese Person, je näher wir dem Ende kommen. Der Mann hat ein verkorkstes Leben ohne Halt und eine kranke Psyche. Schlussendlich kommt es zu einem Polizeieinsatz, der völlig aus dem Ruder läuft.


Charakteristika und Setting

Alle Charaktere sind mit ihren Stärken und Schwächen beschrieben, sodass man sich ein Bild von ihnen machen kann, wobei der Schwerpunkt auf der Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao liegt. Dass Yao bei den beiden Fällen an ihre körperlichen Grenzen stößt, kommt gut zum Ausdruck. 

Manche Beschreibungen sind grausam und brutal. Sie wirken sehr realitätsnah. Das bezieht sich sowohl auf die Obduktionen im Sektionssaal als auch auf die Beschreibung der Tötung und Zerteilung eines Menschen. Das komplette Setting kann man als plausibel bezeichnen.


Fazit

Wie schon beim vorherigen Band »Mit kalter Präzision« fällt auf, dass bei dem Plot sehr viele Sequenzen dem Thema Rechtsmedizin gewidmet sind. Diese geben einen realistischen und informativen Einblick in den Beruf eines Rechtsmediziners.
Werden Fachbegriffe mit einbezogen wie bspw. »Asphyxie« oder »Exazerbation«, so werden sie dem Laien vom Autor verständlich erklärt. Trotz der Überladung mit Fachtermini ist der Schreibstil flüssig. Die Kapitel sind kurz und springen zwischen den Handlungssträngen hin und her. Sie enden mit Cliffhangern, was die Spannung beim Lesen hochhält.
Die fiktionale Handlung zu den hier geschilderten Fällen bekommt zu wenig Spielraum. Sich aufbauende Spannungsspitzen flauen somit immer wieder ab. Erst zum Ende hin entwickelt sich eine Art Sogwirkung.
Das Buch empfiehlt sich denen, die den Stil einer sachbuchähnlichen Darstellung gepaart mit fiktionalen Thrillersequenzen mögen.

Freitag, 8. August 2025

Kvensler, Ulf – Die Insel

Über den Autor

Ulf Kvensler, 1968 geboren, hat eine lange und erfolgreiche Karriere als Drehbuchautor, Regisseur und Showrunner hinter sich. Er begann als Komiker, hat aber in den letzten Jahren Dramen und Thriller geschrieben. Ulf Kvensler ist sowohl Schöpfer als auch Hauptautor zahlreicher Erfolgsserien. Mit seinem Debüt »Der Ausflug« stand er wochenlang auf den oberen Rängen der SPIEGEL-Bestsellerliste. Auch in seinem zweiten Thriller »Die Insel« beschreibt er auf fesselnde Weise die Schönheit Schwedens und seziert gleichzeitig die Abgründe der Menschen.
(Klappentext © Penguin Verlag München, 2025)


Die Insel – Einer kennt die ganze Wahrheit


Kategorie: Thriller – Schweden, Småland, Gotland
Ausgabe: Paperback mit Klappentext (06/25; 400 S.)
Schlagworte: Manipulation, Kontrollverlust, Verrat, Albträume
Meine Bewertung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️/5


Schleppender Einstieg

Auch in seinem zweiten Thriller hat sich Kvensler wieder einen besonderen Ort für seine Handlung ausgesucht. Der überwiegende Teil der Geschichte spielt auf der schwedischen Insel Gotland. Kann der Autor das Niveau nach seinem Debüterfolg im vergangenen Jahr halten oder sogar noch steigern? Danach sieht es zunächst nicht aus. Der Einstieg ist langatmig und spannungsarm.


Früh ohne Eltern aufgewachsen

Wir lernen Isak kennen, um den es hier in erster Linie geht. Seinen Protagonisten lässt er in der Ich-Form erzählen. Er spricht den Leser auch mal direkt an – ein interessanter Aspekt.

Als kleiner Junge mit sechs Jahren hat er sowohl seine Mutter als auch seine kleine Schwester verloren, sein Vater war nicht für ihn da. Isaks Großvater Anders hat sich um seinen Enkel gekümmert und ihn großgezogen. Auch als Erwachsener hat Isak noch ein sehr enges Verhältnis zu seinem Großvater.


Eine glückliche Beziehung

Wir erfahren von Isak, wie er in einer ländlichen Gegend lebt und für einen häuslichen Pflegedienst arbeitet. Kvensler ist es wichtig, Isaks tägliche Arbeit bei den alten Menschen sehr ausführlich zu beschreiben. Er lebt in einer glücklichen Beziehung mit Madde, die aus einer reichen Familie stammt und die wohl nicht nur seinetwegen von der Großstadt Stockholm zu ihm aufs Land in die Provinz Småland in Südschweden gezogen ist. Sie wollte sich auch befreien von ihrer Mutter, die ihre Tochter als kalt, herrschsüchtig und lieblos bezeichnet hat. So gesehen sind Madde und Isak zwei Figuren, die in ihrem Elternhaus nicht glücklich geworden sind.


Vater und Sohn

Nach zwölf Jahren meldet sich Isaks Vater Fredrik bei seinem Sohn, der aber zunächst keinen Kontakt mehr zu seinem Vater haben möchte. Auch sein Großvater ist skeptisch. Es wird deutlich, dass etwas in der Vergangenheit vorgefallen sein muss, aber was? Fredrik bedrängt seinen Sohn Isak, ihn zusammen mit seiner Freundin Madde auf der Insel Gotland zu besuchen. Er leide an einem Hirntumor und seine Lebenserwartung sei nur noch begrenzt. Das gibt letztlich den Ausschlag, diese Reise anzutreten.


Ein manipulativer Charakter

Von Anfang an manipuliert Fredrik seinen Sohn mit Lügen und treibt ihn zu Handlungen an, die Isak sonst nie im Leben durchgeführt hätte, weil es gegen seine Prinzipien ist. Auch Madde beeinflusst ihren Freund und drängt ihn, den Wünschen seines Vaters nachzugeben. Es entstehen Spannungen zwischen Isak und Madde, was irgendwann zu einem Zerwürfnis zwischen den Beiden führt. Isak bereut es zutiefst, diese Reise unternommen zu haben.


Wer sitzt im Gefängnis?

Es gibt unterschiedliche Erzählperspektiven. In die Haupthandlung mischen sich Kapitel, die von einem Untersuchungshäftling berichten. Schnell wird klar, um wen es sich dabei handelt. Warum sitzt er dort und was ist passiert, dass zu seiner Verhaftung geführt hat? Was hat die Person gestanden und warum soll ein psychiatrisches Gutachten erstellt werden? Diese Fragen bleiben lange ungeklärt und die Spannung zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung.


Eine überraschende Wahrheit

Die Ereignisse überschlagen sich und Isak fühlt sich mehr und mehr in die Enge getrieben. Der Plot endet mit einer großen Überraschung und so viel sei verraten: Hier hat sich Kvensler etwas Besonderes ausgedacht.


Fazit

Eine atmosphärisch düstere Spannung baut sich auf, je weiter man in die Geschichte eindringt. Eine Aneinanderreihung von Twists zum Ende hin sorgen für Überraschungen. Wahrheiten kommen ans Licht, die man so nicht erwarten konnte.
Kvensler beschreibt die einzelnen Figuren mit ihren Stärken und Schwächen sehr detailliert, ohne den Leser damit zu langweilen.
Mit dem zweiten Stand Alone nach seinem Debüt aus dem Jahr 2024 präsentiert der Autor erneut einen psychologischen Thriller, der tief in die menschlichen Abgründe blicken lässt. Was anfangs nicht den Anschein hat, als könnte er an seinen Debüterfolg anknüpfen, widerlegt er im Laufe dieses Thrillers eindrucksvoll.
Es ist daher empfehlenswert, diesen zweiten Thriller aus der Feder des schwedischen Autors zu lesen.

Montag, 28. Juli 2025

Faber, Henri – Locked in

Über den Autor

Henri Faber, Jahrgang 1986, aufgewachsen in Niederösterreich, studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaft und lebt als Autor und Texter in Hamburg. Nach seinen Bestsellern »Ausweglos«, »Kaltherz« und »Gestehe« ist dies sein vierter Thriller. In einer Ankündigung von Faber selbst ist zu lesen, dass »Locked in« höchstwahrscheinlich das letzte Buch ist, was von ihm erschienen ist.
(Klappentext © dtv Verlagsgesellschaft München, 2025)


Locked in


Kategorie: Thriller – Heidelberg
Erstausgabe: Paperback (05/25; 416 S.)
Schlagworte: Neurologie, Hirnforschung, Locked-in-Syndrom, Neuro Hub
Meine Bewertung: ⭐️⭐️⭐️⭐️/5


Realitätsbezogen

Auf einer der ersten Seiten steht der Satz: »Nach einer wahren Begebenheit«. Und in der Tat ist »Locked in« nichts, das sich der Autor ausgedacht hat. Als Grundlage für seinen Thriller hat er sich das Forschen und Wirken des österreichischen Psychologen und Neurowissenschaftlers Niels-Peter Birbaumer zu eigen gemacht. Ein Schwerpunkt dessen Arbeit bildet die Forschung an Gehirn-Computer-Schnittstellen, die es ermöglichen sollen, ohne Nutzung der Gliedmaßen Informationen zwischen dem Gehirn und Maschinen auszutauschen (Quellenauszug: Wikipedia).


Darum geht es

Die Polizei in Heidelberg sucht nach drei Entführungsopfern: Ein Manager eines Zementkonzerns, eine Gymnasiallehrerin und ein Hauswart in einem Pflegeheim. Die Opfer haben keine Gemeinsamkeiten, kennen sich nicht und stammen aus unterschiedlichen Milieus. Alle drei verbindet nichts außer dem Umstand, dass man in deren Wohnungen Aerosolpartikel nachweisen konnte. Das lässt lediglich darauf schließen, wie der Täter seine Opfer gefügig gemacht hat.


Ein Ermittler mit Ecken und Kanten

Kriminalhauptkommissar Paul Maertens und seine neue Kollegin Kriminalkommissarin Stefanie Krüger werden mit den Ermittlungen beauftragt. Maertens ist nicht glücklich darüber, dass ihm die neue Kollegin - frisch von der Polizeischule gekommen – zugeteilt wird. Sie wird im weiteren Verlauf eine eher untergeordnete Rolle spielen.

Maertens musste als junger Polizist mit ansehen, wie sein Vater im Blutrausch die ganze Familie ausgelöscht hat. Die beiden jüngeren Geschwister und seine Mutter starben, bevor er selbst seinen Vater durch einen gezielten Schuss niedergestreckt hat. Dieses Erlebnis prägt sein weiteres Leben und sorgt dafür, dass man ihn im Beruf argwöhnisch betrachtet. Sein Vorgesetzter Brachmann hat ein gespaltenes Verhältnis zu Maertens. Warum überträgt er ihm dann die Leitung einer eingerichteten SOKO überhaupt, um sie ihm später wieder zu entziehen?


Eine Aktion mit fatalen Folgen

Zwei der entführten Opfer sind bereits tot, als Maertens in einer ehemaligen Fabrikhalle auf den Entführer stößt und ihm unbeabsichtigt in den Kopf schießt. Der erleidet ein Schädel-Hirn-Trauma und fällt anschließend in ein Wachkoma. Das hat eine vollständige Lähmung zur Folge und fortan ist er ein Gefangener in seinem eigenen Körper. Er hat das Locked-in-Syndrom. Zwar ist er bei Bewusstsein, jedoch körperlich fast vollständig gelähmt und unfähig, sich sprachlich oder durch Bewegungen verständlich zu machen. Die einzige Möglichkeit zur Kommunikation ergibt sich durch die erhaltene vertikale Augenbeweglichkeit.


Der Neuro Hub

Das macht es fast unmöglich, den Ort des wahrscheinlich noch lebenden dritten Entführungsopfers zu erfahren. Helfen könnte ein Neurologe, um dem Entführer die Informationen über den Aufenthaltsort des Opfers zu entlocken. Professor Dr. Theo Linde ist eine Koryphäe auf dem Gebiet der Hirnforschung. Er hat zusammen mit seinem Kollegen Amend ein Gerät entwickelt, das die Gedankenströme eines Menschen »lesen« kann: ein Neuroresonanz-Niedrigfrequenztomograf, kurz Neuro Hub. An diesen Strohhalm klammert sich Maertens, um den Aufenthaltsort der vermissten Person herauszufinden. Aber Linde verfolgt ganz eigene Ziele mit seiner Bereitschaft, der Polizei zu helfen.


Drei verschiedene Charaktere

Drei Hauptfiguren werden in diesem Thriller von einem Ermittler, einem Mediziner und einem Entführungsopfer verkörpert. Diese drei Personen sind gut ausgearbeitete Charaktere und erzählen jeweils in Ich-Form in sich abwechselnden Kapiteln, die analog mit »Maertens«, »Linde« und »Im Verlies« überschrieben sind.

Maertens und Prof. Dr. Theo Linde sind keine einfachen Charaktere. Auf diese beiden Figuren hat sich der Autor fokussiert und deren Psyche mit Tiefgang gezeichnet, so dass man sich ein Bild von deren Denken und Handeln machen kann. 
Auch das Verhalten des Entführten, der unablässig nach einer Möglichkeit sucht, um sich aus seinem 
»Gefängnis« zu befreien, wird sehr ausführlich beschrieben. Die Nebenfiguren bleiben eher blass.


Ein innovativer Plot

Nach zwei Dritteln zieht die Spannung spürbar an. Viele Plot-Twists sorgen für Verwirrung und nichts ist wie es scheint. Kaum denkt man, auf der richtigen Spur zu sein, nimmt die Handlung eine andere Richtung an.

Der Autor hat sich einen innovativen Plot ausgedacht, den es so noch nicht gab. Der Thriller ist tiefgründig und hebt sich literarisch von vielen anderen Büchern ab. Er ist anspruchsvoll geschrieben und will seine Leser nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anregen.


Fazit

Faber pflegt einen ihm eigenen Schreibstil mit einem hohen Wiedererkennungswert. Wenn auch so manches abstrus wirkt, versteht es der Autor, dem Leser dafür eine mögliche Erklärung zu geben.
Es empfiehlt sich, diesen Thriller mit möglichst wenigen Unterbrechungen zu lesen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass man durch die vielen Wendungen und Plot-Twists den Faden verliert. Da es fast zwei Drittel gebraucht hat, bis ein spannender und fesselnder Plot entsteht, konnte ich den Thriller nicht auf den höchsten Level heben.
Nachdenklich stimmt mich die Ankündigung von Faber, dass »Locked in« höchstwahrscheinlich sein letztes Buch ist. Mit Sicherheit ist der Markt eng und der Druck hoch. Immer mehr Autoren und Autorinnen veröffentlichen Bücher – manchmal nur eines und dann verschwinden sie wieder von der Bildfläche. Ich bin der Meinung, dass ein Schriftsteller vom Format eines Henri Faber nicht der literarischen Welt verloren gehen darf.

Dienstag, 15. Juli 2025

Hincenbergs, Sue – Very Bad Widows

Über die Autorin

Sue Hincenbergs ist eine Fernsehproduzentin, die die anstrengenden Stunden des Morgenfernsehens zugunsten von Musik- und Varietésendungen hinter sich gelassen hat. Die Autorin und Mutter dreier erwachsener Söhne lebt mit ihrem Mann und ihrem Hund Kramer in Toronto. »Very bad Widows« ist ihr Romandebüt.
(Klappentext © Piper Verlag München, 2025)


Very Bad Widows


Kategorie: Roman – USA, Kanada
Erstausgabe: Paperback mit Klappentext (05/25; 496 S.)
Schlagworte: Ehe, Freundschaft, Midlife Crisis, Lebensversicherung
Meine Bewertung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️/5



Erinnerungen an die »Golden Girls« leben auf

Sue Hincenbergs präsentiert in ihrem Debütroman eine hintergründige Kriminalkomödie, die mit schwarzem Humor angereichert daherkommt. Die Erzählung ist hinterhältig, mörderisch und bitterböse zugleich, aber auch köstlich mit Kommentaren und Vergleichen der Autorin angereichert. Das spricht für ihren Fantasiereichtum. In einigen Episoden erinnert der Roman an die US-Sitcom-Serie »Golden Girls« aus den 80er und 90er Jahren.

Zu Beginn fällt es etwas schwer, in die Geschichte hineinzukommen, da man mit vielen Personen konfrontiert wird. Das geschieht aber relativ schnell und ab da liest sich der Roman leicht und flüssig. 


Einst allerbeste Freunde

Vier Ehepaare sind seit Jahren befreundet. Obwohl alle bereits über sechzig sind, ist ihr Verhalten wie das einer Midlife-Crisis. Von Liebe kann keine Rede mehr sein, man hat sich auseinandergelebt und sich nicht mehr viel zu sagen. Dann geschieht ein Unglück, das alles in eine andere Richtung lenkt. Dave, der Mann von Marlene, wird tot in seiner Garageneinfahrt gefunden.


Die Dinge nehmen ihren Lauf

Ab da geschehen Dinge, die man so nicht für möglich gehalten hat. Kaum hat man sich auf eine Situation eingestellt, ändert sich wieder alles.

Marlene trauert nicht lange um ihren Mann, denn auf sie wartet eine Lebensversicherung über eine Million Dollar. Damit will sie einen Neuanfang in Boca Raton starten. Da Hank, Larry und Andre vor vier Jahren ihre Altersrücklage durch ein windiges Investment verzockt haben, bringt das ihre Ehefrauen Nancy, Pam und Shalisa auf eine Idee.


Wie wird man einen ungeliebten Ehemann los

Wohlwissend, dass alle drei Ehemänner ebenfalls hohe Lebensversicherungen abgeschlossen haben, möchten sie wie ihre Freundin Marlene in ein neues, sorgenfreies Leben inmitten der High Society von Florida starten. Nur, wie kommen sie an die Lebensversicherungen heran? Da gibt es eigentlich nur eine Möglichkeit.


Vier Abschnitte mit vielen Wendungen

Der Plot hat jede Menge Irrungen und Wirrungen. Die Geschichte ist in vier Abschnitte aufgeteilt, aus denen wechselseitig erzählt wird. Da sind zum einen die Frauen, deren Gedanken so schwankend sind wie die Palme während eines Tsunamis. Anderseits erfahren wir mehr über deren Ehemänner. Hank und Dave haben als Casinoangestellte die Spielautomaten manipuliert und über einen Zeitraum von vier Jahren fast 10 Mill. Dollar abgezweigt und unter sich aufgeteilt. Nach dem Tod ihres Freundes Dave fürchten die drei um das eigene Leben und wollen sich aus dem Staub machen.

Nicht ganz so prominent, aber nicht weniger interessant ist die neue Betreiberin des Casinos Padma Singh, wofür Hank und Dave gearbeitet haben. Ihr werden Verbindungen zum organisierten Verbrechen in Indien nachgesagt.

Dann wäre da noch der Herrenfriseur Hector Chavez, bei dem einer der Ehemänner Kunde ist oder war. Hector ist undurchschaubar und man weiß nicht, wie man ihn einordnen soll. Gehört er eher zu den »Guten« oder zu den »Bösen«? Im weiteren Verlauf wird er immer mehr zu einer zentralen Figur.


Eine Reihe von skurrilen Personen

Sämtliche Figuren weisen eine gewisse Skurrilität auf und sind sehr gut gezeichnet. Die Sympathie wechselt zwischen den drei Freundinnen und deren Ehemännern, je nachdem, was man gerade über sie erfährt. Auch die Figur des Hector kann man mögen. Unsympathisch kommt die Casinochefin Padma daher, deren Mutter für ein indisches Verbrechersyndikat verantwortlich zeichnet. Spielautomatenbetrug, ein Killer auf Bestellung und ein Hund namens Elmer geben dem Roman weitere Würze.


Ein Ende, dass so nicht vorhersehbar war

Zum Ende hin ist Hincenbergs sichtlich bemüht, einen Ausgleich zu schaffen, um das bisher Geschehene zu einem positiven Abschluss zu bringen. Sie möchte die einzelnen Figuren in einem besseren Licht erscheinen lassen, was ihr auch gelingt.


Fazit

Man kommt nicht umhin darüber nachzudenken, ob die vermeintlichen Witwen wirklich die einzigen Bösen sind, wie es uns der Buchtitel verrät. Was haben die Casinobetreiberin Padma und der Herrenfriseur Hector zu verbergen?
Die Erzählung springt zwischen den vier Abschnitten hin und her. Da das ohne harte Schnitte geschieht, kann man der Handlung mühelos folgen.
Dieses Buch ist ein Mix aus Kriminalroman und Komödie, teils köstlich und warmherzig, aber auch böse und hinterhältig. Die humorvollen Passagen wirken nicht albern. Alles in allem ist »Very Bad Widows« sehr unterhaltsam und definitiv eine Empfehlung wert.