Donnerstag, 24. April 2025

Raabe, Marc – Die Nacht (A. Mayer, 3)

Über den Autor

Marc Raabe hat eine TV- und Medienproduktion aufgebaut, bevor er sich 2021 für ein Leben als Autor entschied. Zu diesem Zeitpunkt begann er mit der Art Mayer-Serie. »Der Morgen« und die »Die Dämmerung« wurden zu großen Bestsellererfolgen. Raabes Handwerkszeug sind filmisches Erzählen, Schnitttechniken, Cliffhanger und Psychologie. Das Ergebnis: ein rasantes Kopfkino mit Tiefe. So wie seine Ermittlerfiguren bricht auch Raabe hin und wieder die Regeln.
(Klappentext © Ullstein Buchverlage Berlin, 2025)


Die Nacht


Kategorie: Thriller – Deutschland, Berlin
Erstausgabe: Paperback mit schwarzem Seitenschnitt u. Klappentext (03/25; 465 S.)
Schlagworte: Cold Case, Lost Place, Wohnwagensiedlung, Identitätsstörung
Meine Bewertung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️/5


Was ist mit Dana Karasch geschehen

Dieser dritte Teil der Serie konzentriert sich ganz auf die Suche nach der vermissten Dana Karasch. Seit eineinhalb Jahren ist der BKA-Ermittler Art Mayer auf der Suche nach der Mutter der kleinen Milla. Diese wohnt im selben Haus wie Mayer bei ihrer dementen Großmutter. Der ansonsten so ruppige und eigensinnige Ermittler hat ein Herz für die achtjährige Milla und möchte unter allen Umständen vermeiden, dass sie aus ihrer gewohnten Umgebung herausgerissen wird. Diese Erfahrung hat er am eigenen Leib als Kind im Heim und später bei Pflegeeltern gemacht. Er ist auch nach wie vor davon überzeugt, dass Dana noch lebt.


Wechselweise erfahren wir in zwei verschiedenen Zeitebenen zurück in die Vergangenheit von vor fünfzehn Jahren und der Gegenwart aus der Erzählperspektive von Dana, was sich damals zugetragen hat. Die beiden Zeitebenen sind perfekt aufeinander abgestimmt.


Vor fünfzehn Jahren

Alles fing damit an, dass Dana Bauer (Karasch) mit ihren Freunden Samuel (Sammy) Krieger, Richard Dressel, Adi Weber und Lissi Manderscheidt zu einer Party aufgebrochen sind. Danas Stiefvater Walter Bauer hatte zuvor Dana aufgetragen, auf ihren fünfjährigen Stiefbruder Rocco aufzupassen. Als Dana und ihre Freunde spät nachts betrunken zurückkommen, ist Rocco verschwunden und trotz einer groß angelegten Suchaktion nie wieder aufgetaucht. Dana ist getriggert, wenn sie darüber nachdenkt, was in der Zeit ihres Blackouts mit ihr geschehen ist.

Walter ist ein gewaltbereiter und zorniger Typ, der vor nichts zurückschreckt. Das Verschwinden seines Sohnes Rocco bringt das Fass zum Überlaufen. Er bedroht Dana und ihre Freunde mit einer Waffe und zwingt sie zu russischem Roulette mit einem Revolver - einem tödlichen Glücksspiel. Die Zerrissenheit der Personen wird bildgewaltig beschrieben.


In der Gegenwart

Die Suche nach Dana wird konkreter, als Art eine mysteriöse Nachricht auf sein Handy bekommt, mit der er Hinweise auf Danas Verschwinden in einer verlassenen Wohnwagensiedlung in einem Waldgebiet außerhalb Berlins bekommt.

In diesem Lost Place finden die Ermittler in einem der Wohnwagen eine gefesselte Leiche, die mit gestreckten Armen unter dem Dachfenster eines Wohnwagens hängt. Das Opfer ist übel zugerichtet. Bei dem Toten handelt es sich um den angesehenen Richter am Kammergericht Berlin, Dr. Richard Dressel. Die Spurensicherung findet in unmittelbarer Nähe vergrabene menschliche Knochen und Schädelteile.

Bei allen Personen aus der Vergangenheit rätselt man, ob sie heute noch leben und welche Rolle sie im Vermisstenfall Dana spielen. Darauf konzentrieren sich die Ermittlungen von Art Mayer und seiner taffen Assistentin Nele Tschaikowski. Beide Figuren erleben wir als ambivalentes Ermittlerduo mit einer gesteigerten emotionalen Reife. Allerdings sollen sie in diesem Fall nicht weiter tätig sein. Art ist aus persönlichen Gründen zu nah dran an dem Fall und Nele ist nach der Geburt ihres Sohnes noch in Mutterschutz. Und es gibt noch einen weiteren Grund, warum Art und Nele nicht weiter in der Vergangenheit graben sollen. Trotzdem setzen sie sich über die Anweisung ihres Vorgesetzten hinweg und ermitteln weiter.


Deckname Wolf

Die Geschichte ist vielschichtig angelegt. Es geht nicht nur um die Suche nach vermissten Personen und die Aufklärung eines Verbrechens, das vor fünfzehn Jahren geschehen ist. Es geht auch um eine rechtsradikale Vereinigung, die sich »WW - Wehrsportgruppe Wolfsrudel« nannte. Der Verfassungsschutz hatte einen V-Mann mit dem Decknamen »Wolf« darauf angesetzt. Diese Gruppe hat Attentate auf hochrangige Personen des Staates geplant.


Ein Thriller mit Wendungen und psychologischem Tiefgang

Das Setting ist clever konstruiert, wenn es auch auf den ersten Seiten etwas Zeit braucht, um den richtigen Einstieg zu finden. Danach entwickelt sich schnell ein guter Spannungsbogen. Im letzten Drittel zieht das Tempo spürbar an. Cliffhanger bei den Wechseln der Zeitebenen tragen mit dazu bei. Es gibt viele überraschende Wendungen in diesem Fall mit einem Plot-Twist zum Ende hin, den man so nicht vermuten konnte.

Der Thriller dringt tief in die Psyche der einzelnen Figuren ein. Wir erfahren u.a. von einer dissoziativen Identitätsstörung einer Person. Sie schlüpft dabei in die Rolle der einen Person und dann wieder in die andere. Die ganze Haltung, Mimik, Stimme und das Vokabular übernimmt sie dabei. Das bringt Art und Nele in große Gefahr.


Fazit

Nach allen Büchern von Marc Raabe, die ich bisher gelesen habe, ist dieses Buch vielleicht das bisher Beste von ihm. Und dieser Eindruck bezieht sich nicht nur auf die aktuelle Reihe.
Trotz einiger Rückblenden auf vorangegangene Ereignisse kann man diesen dritten Band unabhängig von den ersten beiden Teilen lesen.
Wer gedacht hat, dass mit »Die Nacht« die Art-Meyer-Serie zu Ende geht, liegt falsch. Kaum ist dieser Band erschienen, gibt es schon den Hinweis auf einen vierten Band, der im Frühjahr des nächsten Jahres mit dem Titel »Im Morgengrauen« erscheinen soll. Es bleiben genug Fragen offen, die Raum für einen weiteren Band schaffen.


Donnerstag, 17. April 2025

Craven, Mike W. – Der Botaniker (W. Poe, 5)

Über den Autor

Der mehrfach preisgekrönte Sunday Times-Bestsellerautor M. W. Craven wurde in Carlisle geboren, wuchs aber in Newcastle auf. Er trat als Jugendlicher in die britische Armee ein. Nach zehn Jahren beim Militär begann er Sozialpädagogik zu studieren. Beinahe zwei Jahrzehnte lang arbeitete M. W. Craven als Bewährungshelfer, bevor er sich schließlich höchst erfolgreich und in Vollzeit dem Schreiben von Krimis und Thrillern widmete. Seine Kriminalromane wurden mit renommierten Krimipreisen ausgezeichnet, u.a. dem CWA Gold Dagger Award (2019) sowie dem Ian Fleming Steel Dagger Award (2022)
(Klappentext © Droemer Knaur Gmbh & Co.KG München, 2023)


Der Botaniker


Kategorie: Kriminalroman – Vereinigtes Königreich, London, Cumbria
Erstausgabe: Paperback (08/23; 560 S.)
Schlagworte: Getrocknete Blumen, Gedichte, Gift, Serienmörder
Meine Bewertung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️/5


Soldat, Bewährungshelfer, Krimiautor

Wie der norwegische Autor Jan-Erik Fjell ist auch der Brite Mike W. Craven in Deutschland lange unbeachtet geblieben. »Der Botaniker« ist bereits der fünfte Band einer Krimiserie aus Großbritannien, aber von bisher sieben Bänden ist es erst der dritte Band überhaupt, der ins Deutsche übersetzt wurde. In Anbetracht dieses überzeugenden Plots kann man nur hoffen, dass die übrigen Bände ebenfalls noch in Deutsch erscheinen werden.


Von der Gesellschaft geächtet

Kane Hunt, ein Buchautor und grauenvoller Frauenfeind, fällt während eines TV-Interviews plötzlich vom Stuhl und stirbt. Der Parlamentsabgeordnete Harrison Cummings ist korrupt und hat Vergnügungsreisen auf Kosten der Steuerzahler unternommen. Er stirbt, obwohl er nach einer Morddrohung Personenschutz hatte. Karen Royal-Cross ist eine Aktivistin, die öffentlich gegen Asylanten hetzt. Sie wird nach einer Morddrohung ins Krankenhaus in eine streng bewachte Hochrisiko-Isolierstation eingeliefert. Aber auch das kann ihr Leben nicht retten. Was verbindet diese drei Personen miteinander außer der Tatsache, dass sie in gewisser Weise den gesellschaftlichen Normen nicht entsprechen?

Alle drei werden Opfer eines perfiden Mörders. Der sogenannte »Botaniker« schickt ihnen vorab merkwürdige Gedichte und legt eine getrocknete Blume bei. Anschließend vergiftet er sie. Die Frage ist: Wie gelingt es ihm, an seine Opfer heranzukommen?


Kurioses Ermittlerteam

Der »Botaniker« wird von der Serious Crime Analysis Section (SCAS) gejagt. Dahinter verbirgt sich eine Einheit der National Crime Agency (NCA), die u.a. Serienmörder verfolgt. Die Einheit wird von Detective Inspector Stephanie Flynn geleitet. Die Hauptfigur in diesem Kriminalroman ist allerdings Detective Sergeant Washington Poe, früher der Vorgesetzte von Flynn, jetzt ist sie seiner. Poe ist ein ausgezeichneter Ermittler, aber zynisch und gegenüber Vorgesetzten disziplinlos. Das hatte auch seine vorübergehende Suspendierung vom Dienst zur Folge.

Des Weiteren spielt die Profilerin Matilda »Tilly« Bradshaw bei der SCAS eine tragende Rolle. Sie ist hochintelligent, hat drei verschiedene Doktortitel, ist aber sozial unbeholfen, in sich gekehrt und unglücklich mit ihrem Leben. In Poe findet sie eine Stütze, die ihr Halt gibt. Erfrischende Dialoge zwischen Poe und Tilly verleiten nicht selten zum Schmunzeln.


Ein parallellaufender Fall

Estelle Doyle ist eine hervorragende Pathologin und eine Koryphäe auf dem Gebiet der Rechtsmedizin. Sie ist mit Poe befreundet. Manchmal flirtet sie mit Poe, was ihm zwar gut gefällt, aber gleichzeitig weiß er nicht, wie er sich ihr gegenüber verhalten soll. Er führt privat ein zurückgezogenes Leben mit seinem Spaniel Edgar in einer einsamen Hütte.

Estelle soll ihren Vater getötet haben und sämtliche Indizien weisen darauf hin. Sie wird wegen Mordes verhaftet. Poe ist im Zwiespalt: Auf der einen Seite soll er im Fall des Giftmörders ermitteln und auf der anderen Seite will er die Unschuld von Doyle (wovon er überzeugt ist) beweisen.


Zwei Locked-Room-Fälle zum Miträtseln

Ein clever konstruierter Plot mit einem klaren Setting. Craven lässt die Leser lange Zeit im Unklaren darüber, was die einzelnen Taten für einen Hintergrund haben. Wer steckt dahinter und wie hat es der Giftmörder angestellt, an seine Opfer heranzukommen? Es geht hier um Verbrechen in zwei Locked-Room-Fällen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Die Aufklärung wird durch eine präzise Ermittlungsarbeit und einige glückliche Umstände vorangetrieben.

Die einzelnen Kapitel gehen nahtlos ineinander über, was keineswegs zu einem Spannungsabfall führt, ganz im Gegenteil. Die Figuren sind mit Tiefgang entwickelt. Was waren die Voraussetzungen, um die Morde so durchzuführen? Dafür hat Craven im Vorfeld des Buches exakt recherchiert.


Fazit

Beim Lesen bekommt man schnell ein Gefühl für die britische Mentalität. Der Schreibstil ist mal zynisch und mal schaurig, aber an manchen Stellen auch voller Humor und dann wieder launisch.
Ist man einmal in der Hälfte angelangt, möchte man das Buch gar nicht mehr zur Seite legen. Die Spannung nimmt explosionsartig zu.
Mike W. Craven sollte man auf jeden Fall im Blick behalten. Nach diesem überzeugenden Kriminalroman möchte man mehr von ihm lesen.

Donnerstag, 3. April 2025

Cross, Ethan – Racheritual (B. Kincaid, 1)

Über den Autor

Ethan Cross bereicherte die Welt der fiktiven Serienkiller um ein ganz besonderes Exemplar: Francis Ackerman, der in zahlreichen Bestsellern die Leserinnen und Leser um ihren Schlaf brachte und zugleich mit seiner Brillanz beeindruckte. Nun schickt Ethan Cross mit Baxter Kincaid einen neuen Ermittler ins Feld, der sich auf Täter spezialisiert hat, die ihre Taten aus heidnisch-religiösen Glaubensüberzeugungen begehen. Ethan Cross lebt mit seiner Familie in Illinois.
(Klappentext © Piper Verlag München)


Racheritual


Kategorie: Thriller – USA, Kalifornien, San Francisco
Erstausgabe: Paperback (01/25; 496 S.)
Schlagworte: Nordische Mythologie, Wikinger, Berserker, Nahtoderfahrung
Meine Bewertung: ⭐️⭐️⭐️⭐️/5


Eine neue Reihe

Francis Ackerman jr. ist Geschichte. Man darf gespannt sein, ob es dabei bleibt. Ethan Cross hat einen neuen Ermittler zum Leben erweckt. Baxter Kincaid heißt nun der Protagonist und ist Privatermittler. An seine Seite hat der Autor die unerschrockene und kampferprobte Corin Campell gestellt.

Die »Odin Society«

Der Thriller besteht sowohl aus zwei Zeit- als auch aus zwei Handlungsebenen. Wir befinden uns zu Beginn der Thematik neun Jahre vor der aktuellen Zeitrechnung. Steinar Hagen ist Professor für skandinavische Kulturwissenschaften, der aus einer norwegischen Unternehmerfamilie stammt. Hagen hegt immer noch einen Groll über die blutige Zwangskonvertierung Norwegens vom Paganismus (Heidentum) zum Christentum. 

Er ist Vorsitzender der »Odin Society« – eine Vereinigung, dessen Mitglieder über nordische Mythen reden. So ist zumindest die offizielle Lesart. Die Lehre über skandinavische Kulturwissenschaften hat aber offenbar seinem Verstand geschadet.


Ein Jünger Odins

Als Steinar Hagen noch klein war, hatte ihm einer der Älteren der Vereinigung prophezeit, dass er eines Tages ein großer Berserker-Anführer werden würde. Das hatte er als seine Berufung aufgefasst und deren Sitten und Gebräuche verinnerlicht. Seit jeher hat er sich als ein Jünger Odins verstanden.

Die Anhänger der Wikingerkultur wurden gemäß alten Traditionen in die Gegenwart versetzt. Ihr Glaubenssystem wirkt in der heutigen Zeit brutal. Die Verflechtung von germanischer Mythologie und Gegenwart ist eine der Stärken dieses Thrillers, wenn diese Vermischung auch als verwirrend empfunden werden kann.

Hagen pflegt das Brauchtum der Wikinger und lebt diese Bräuche - er ist nahezu besessen. Seine beiden Söhne Magni und Modi hat er nach den Söhnen des germanischen Gotts Thor genannt. Magni ist hinterlistig und brutal ganz im Sinn seines Vaters und der Vereinigung. Modi ist genau das Gegenteil von seinem Bruder, lässt sich aber von Magni stark beeinflussen und zu Handlungen hinreißen, die ihm anschließend leidtun. Auf seine Tochter Freya ist Hagen senior nicht stolz, denn er hätte sich lieber noch einen Sohn gewünscht. Freya unternimmt aber alles, um ihrem Vater zu imponieren. In ihr steckt ein verborgenes Gewaltpotential.

Zur Aufnahme in die »Odin Society« gehört ein Berserker-Ritual, wobei Odin ein Opfer gebracht werden muss. Das ist die Grundlage dessen, was man im weiteren Verlauf der blutigen und brutalen Realitäten dieser Vereinigung erfährt. Die Art der Darstellung und der rohe Sprachgebrauch könnte die Meinungen dazu spalten.


Ein Opfer stellvertretend für alle anderen Opfer

Der obdachlose Jamar Evans steht für die vielen Opfer, die als Opfergabe an Odin gebracht werden von durch Drogen berauschte Berserker im Glaubenswahn. Jamar träumt von einem besseren Leben und bangt dabei zwischen Hoffnung und Perspektivlosigkeit.


Im Visier der Ermittler

Baxter Kincaid und sein Partner Terry Callahan vom Morddezernat des San Francisco Police Department ermitteln in ungelösten Mordfällen, die mit bestialischer Gewalt ausgeführt wurden. Sie bekommen Hinweise, die zu einem möglichen Täter führen. Anhand der vorliegenden Beweise wird dieser festgenommen und zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Daraufhin werden Baxter und Terry Opfer eines Attentats, wobei Terry fast zu Tode kommt. Die beiden quittieren anschließend den Polizeidienst.


Neun Jahre später

Baxter Kincaid ist mittlerweile privater Ermittler und leitet zusammen mit Corin Campbell eine Detektei. Die beiden Figuren hat Cross mit Tiefgang gezeichnet, was sowohl die Stärken als auch deren Schwächen betrifft. Ex-Detective Baxter, der sich ab und zu eine Line Koks zieht, ist ein Gutmensch und sucht nach Möglichkeit immer nach einer gewaltfreien Lösung ohne Waffen. Corin ist genau das Gegenteil. Sie geht keiner Konfrontation aus dem Weg und ist knallhart in ihrer Vorgehensweise. Baxters ehemaliger Partner Terry fühlt sich nach seiner Nahtoderfahrung geläutert und ist jetzt als Seelsorger tätig. In einer weiteren Nebenrolle neben Terry erscheint die suspendierte FBI-Ermittlerin Isodora Davis. Diese beiden Personen haben keine tragenden Rollen.


Wer ist der ominöse »Ravenkiller«?

Weitere Ritualmorde versetzen die Bevölkerung von San Francisco in Angst und Schrecken. Alle Opfer weisen eindeutig auf den »Ravenkiller« als Täter hin. Ihnen wurden symbolisch zwei Raben in die Stirn geritzt. In der nordischen Mythologie sind Hugin und Munin die beiden Raben Odins. Wer verbirgt sich hinter dem »Ravenkiller«?


Fazit

Dieser Thriller ist äußerst brutal und nichts für schwache Nerven. Viele Grausamkeiten hat der Autor in die Handlung eingebaut.
Merkwürdige und schräge Ermittlertypen wie Baxter Kincaid und seine Partnerin Corin Campbell treffen auf Personen, die dem Brauchtum der Wikinger verfallen sind. Allen voran der Exzentriker Steinar Hagen.
Die beiden Handlungsebenen springen kapitelweise zwischen den Mitgliedern der »Odin Society« und dem Protagonisten Baxter Kincaid und den dazugehörigen Figuren. Cliffhanger halten die Spannung hoch.
Obwohl mich dieses Buch nicht restlos überzeugen konnte, sehe ich Potential. Man darf gespannt sein, wie sich die Reihe weiterentwickelt.